Marieluise Nordahl und Volker Busch führten uns durch das Haus:
von der Restaurierungswerkstatt (minus zweite Etage) über den Bilderkeller, die Bibliothek, das Magazin mit Architekturmodellen und großformatigen Bildern, bis zum Clubraum unter dem Dach mit herrlicher Aussicht auf den Pariser Platz.
Das Bild zeigt abgelöse Tesafilmstreifen: eine Impression aus der Arbeit am Brecht-Nachlass, der für die Digitalisierung vorbereitet wird. Cornelia Hanke stellte das Projekt vor.
Dank auch an Marie Grotewohl für die Organisation!
Eschenbräu
Marie Grotewohl hatte die Idee, in diesen tollen Biergarten zu gehen und hat alles wunderbar organisiert.
Besuch in Potsdam: Papierrestaurierung, Preußische Schlösser und Gärten
Wir danken Wiebke Müller und Irene Hesselbarth für die Einladung. Fast zwanzig Restauratorinnen hörten die Erfahrungsberichte und Geschichten aus der wunderschönen fast neuen Werkstatt.
Hochinteressant war der Bericht über die Arbeiten an den Tapeten im Schloss Schönhausen. Der Besucher soll eine Vorstellung vom Raum zur Zeit der Königin Elisabeth Christine, den 1790er Jahren, gewinnen können.
Auf dem Bild sieht man einen Ausschnitt der Tafel, auf der in der Werkstatt die künstlerischen Entwürfe für den floralen Hintergrund der Chinesischen Print-Room-Tapete getestet wurden. Der bestätigte Entwurf wird dann in situ malerisch ausgeführt und mit den Originalfragmenten kombiniert.
Bachelorarbeit zum Thema „Granderwasser“
Eva Brozowsky hat 2008 ihre Bachelorarbeit unter dem Titel „Verhindert ‚belebtes‘ Wasser (nach Grander) eine mikrobielle Kontamination bei wässrigen Behandlungsformen in der Papierrestaurierung“ geschrieben und mir freundlicherweise die Erlaubnis erteilt, den Text zu verlinken.
Es werden in der Arbeit Aspekte der Wässerung als Möglichkeit zur Verringerung von Schmutz und Mikroorganismen beleuchtet.
Hier der Link zur Arbeit.
Restauro als Werbeblättchen: Granderwasser
Gehört hatte ich schon mal was über die Wirkung dieses Wassers: Man soll damit bemerkenswerte Reinigungserfolge in der Gemälderestaurierung und bei Siegeln erzielen. Erwartet hätte ich von einem Beitrag darüber in unserer Fachzeitschrift (Restauro 2/2018, Seiten 49 – 55) außer begeisterten Erfahrungsberichten und Erklärungsversuchen nun wissenschaftliche Beweise der Wirksamkeit. Ich habe also versucht, das quantenphysikalische Phänomen der Verschränkung zu verstehen, und glaube, eine Ahnung davon bekommen zu haben. Doch leuchtet mir nicht ein, wie das auf geheimnisvollem Weg („nach dem speziellen Wissen von Johann Grander“) hergestellte Informationswasser durch eine Metallschicht hindurch unaufhörlich und ohne weitere Energiezufuhr seine Informationen an jede Menge damit umgerührtes oder daran vorbeifließendes Wasser sendet, und so zielgerichtet und dauerhaft dessen molekulare Struktur verändert. Wo finde ich die sonst grundlegende Wissenschaftlichkeit der Anwendungen in unserem Fachgebiet? Soll ich einer Firma vertrauen, die etwas mit Wasser macht, dies nur äußerst schwammig erklärt, aber dafür ausgesprochen teuer verkauft?
Wenn man also die KollegInnenschaft von dieser ziemlich esoterisch klingenden und in ihrer Wirksamkeit nicht bewiesenen Technik überzeugen will, warum zieht man nicht das scharfe Schwert der medizinischen Forschung: Die Blindstudie?
Wie wäre es, Wasserproben aus einer Grander-Anlage im Vergleich zu Proben gleicher Temperatur aus dem Nachbarhaus ohne Anlage auf ihre Reinigungswirkung zu testen?
Oder man manipuliert das Gerät: Das Informationswasser im Granderstift oder Schlüsselanhänger (das große Besteck ist vielleicht zu teuer für solche Versuche) durch normales Wasser ersetzen (oder gar leer lassen), und damit umgerührte Wasserproben im Vergleich zu Proben, die mit dem unmanipulierten Stift gerührt wurden, „blind“ testen. Das wäre doch ein vielversprechendes Thema für eine Abschlussarbeit.
Außerhalb unserer Berufsgruppe gibt es schon ein paar Forschungen und verständlichere Erklärungen (Wiki).
Irritiert haben mich weiterhin die Fotos, auf denen ohne einen mir zugänglichen Zusammenhang Gläser mit Wasser und Niederschlägen, Keimproben aus nicht näher beschriebenen Studien und, wie auf dem Bild unten zu sehen, ein Reinigungsversuch mit einem Pinsel dargestellt sind.
Ich habe mal vorgelegt und diesen „Test“ mit unserem häuslichen Kochtopf nachgestellt: das Entfernen einer Kalkschicht (Kalk von Biohühnereiern und Berliner Leitungswasser, Borstenpinsel). Ging genauso leicht ab.
Heike Sommerfeld