Klima und Energie in Sammlungen, 2.12.24

Der aktuelle Leitfaden Klimaschutz des Deutschen Museumsbundes definiert ökologische Mindeststandards für Kunst- und Kultureinrichtungen.
Die Häuser sollen durch die Veränderung der Heizungs-, Kühlungs- und Lüftungstechnik Energie sparen, also müssen die Zielwerte der Klimakorridore erweitert werden.
Wir Restauratoren sollen neue Grenzbereiche für Sammlungen festlegen, technische Maßnahmen begleiten und Veränderungen an den Objekten monitoren. Dafür fehlen uns jedoch Datengrundlagen:
Wie stark beschleunigt die Erhöhung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit chemische Prozesse?
Welche Schwankungsgrenzen sind akzeptabel?
Wie können Veränderungen an Objekten analysiert werden?
Deshalb hören wir drei Erfahrungsberichte aus der Praxis:
Ingrid Kohl, Leiterin Restaurierung, Geheimes Staatsarchiv: Erfahrungsbericht zur Umbauplanung des Historischen Magazingebäudes
Cornelia Hanke: Erfahrungsbericht zum modellhaften, praxisorientierten Evaluierungs- und Strategieprogramm zur Präventiven Konservierung am Beispiel des Halberstädter Domschatzes
Marieluise Nordahl: Erfahrungsbericht Klimatisierung des Veranstaltungs- und Depotgebäudes Pariser Platz 4 der AdK
Gerne möchten wir anschließend mit euch ins Gespräch kommen und laden ein:
Am 2.12., 18 – 20 Uhr in den Klubraum der Akademie der Künste, Pariser Platz 4, 10117 Berlin.
Anmeldung bitte bis 27.11. an bestandserhaltung(at)adk.de
Wir freuen uns auf einen bereichernden Abend!
Ingrid Kohl und Marieluise Nordahl

AdK, innen. Foto: Heike Sommerfeld

Akademie der Künste

Marieluise Nordahl und Volker Busch führten uns durch das Haus:
von der Restaurierungswerkstatt (minus zweite Etage) über den Bilderkeller, die Bibliothek, das Magazin mit Architekturmodellen und großformatigen Bildern, bis zum Clubraum unter dem Dach mit herrlicher Aussicht auf den Pariser Platz.
Das Bild zeigt abgelöse Tesafilmstreifen: eine Impression aus der Arbeit am Brecht-Nachlass, der für die Digitalisierung vorbereitet wird. Cornelia Hanke stellte das Projekt vor.
Dank auch an Marie Grotewohl für die Organisation!

Besuch in Potsdam: Papierrestaurierung, Preußische Schlösser und Gärten

Wir danken Wiebke Müller und Irene Hesselbarth für die Einladung. Fast zwanzig Restauratorinnen hörten die Erfahrungsberichte und Geschichten aus der wunderschönen fast neuen Werkstatt.
Hochinteressant war der Bericht über die Arbeiten an den Tapeten im Schloss Schönhausen. Der Besucher soll eine Vorstellung vom Raum zur Zeit der Königin Elisabeth Christine, den 1790er Jahren, gewinnen können.
Auf dem Bild sieht man einen Ausschnitt der Tafel, auf der in der Werkstatt die künstlerischen Entwürfe für den floralen Hintergrund der Chinesischen Print-Room-Tapete getestet wurden. Der bestätigte Entwurf wird dann in situ malerisch ausgeführt und mit den Originalfragmenten kombiniert.

Schloss Schoenhausen: Fragmentkopie, Probestück

Bachelorarbeit zum Thema „Granderwasser“

Eva Brozowsky hat 2008 ihre Bachelorarbeit unter dem Titel „Verhindert ‚belebtes‘ Wasser (nach Grander) eine mikrobielle Kontamination bei wässrigen Behandlungsformen in der Papierrestaurierung“ geschrieben und mir freundlicherweise die Erlaubnis erteilt, den Text zu verlinken.
Es werden in der Arbeit Aspekte der Wässerung als Möglichkeit zur Verringerung von Schmutz und Mikroorganismen beleuchtet.
Hier der Link zur Arbeit.